Führungskräfte, Redner und Politiker brauchen eine selbstsichere innere Haltung, der sie mit ihrer Stimme Ausdruck verleihen können. Hier erfahren Sie, warum es für die Karriereleiter so wichtig ist, Raum für sich einzunehmen – optisch und akustisch!

Sokrates soll einmal gesagt haben „Sprich, damit ich Dich sehe.“ Andere können uns also nur „sehen“ und verstehen, wenn unsere Stimme das auszudrücken vermag, was wir vermitteln wollen. Doch wie können wir uns so artikulieren, dass wir verstanden werden und Aufmerksamkeit gewinnen? Dass man uns als Persönlichkeit wahrnimmt?

Das Wort Persönlichkeit kommt aus dem Lateinischen „personare“ und bedeutet „durchtönen, laut erschallen, widerhallen, klingen“. Es hat in seinem Ursprung also nichts mit dem Erscheinungsbild, sondern mit der Akustik zu tun.

Präsenz: Das ganze Bild zählt

Die meisten Menschen investieren viel in ihr äußeres Erscheinungsbild – oder sie optimieren sich auf fachlicher Ebene. Dabei vergessen sie aber leider oft, dass zum „Gesamtpaket“ der Persönlichkeit auch die eigene Akustik zählt. Es ist genauso wichtig, wie wir wirken und klingen! Erst wenn Optik und Akustik „stimmig“ sind, sind wir eine Persönlichkeit. Deshalb finde ich Stimmarbeit so essenziell.

Die Macht der Stimme nutzen

Am Anfang meiner Karriere habe ich mit Kollegen gearbeitet: Mit Sängern, die sprechen und mit Schauspielern, die singen lernen wollten. Inzwischen sind es vor allem Führungskräfte, aber auch Politiker und professionelle Speaker, die ich darin trainiere, die eigene Persönlichkeit durch die Stimme hörbar werden zu lassen. Damit sie sich äußern und zeigen können. Damit sie gehört und gesehen werden. Eine trainierte Stimme ist einfach mächtig! Und dabei geht es nie um eine „schöne“ Stimme per se, sondern um eine persönliche Stimme, die alle Facetten der eigenen Stimmung und Haltung hörbar machen kann.

Den meisten Menschen fällt ihre Stimme erst dann auf, wenn sie nicht mehr funktioniert. Wie schade! Ich bin immer wieder überrascht, wie wenige Menschen ein Verhältnis zu ihrer eigenen Akustik haben, und wenn, dann ein eher negatives, gespanntes. Denken Sie nur an die eigene Ansage auf dem Anrufbeantworter.

Erfreulicherweise hat sich die Erkenntnis, dass die Akustik und die körpersprachliche Präsenz ganz wesentliche Komponenten der Überzeugungskraft sind, inzwischen herumgesprochen. Man kann sein Erscheinungsbild ändern – und seine Stimme!

Immer wieder bekomme ich Berichte von Situationen, in denen ein stimmiges Auftreten zu mehr Gehör geführt hat, zu mehr Durchsetzungskraft, Präsenz, Wirkung und damit zu Erfolg.

Lauter, leiser, deutlicher, stimmungsvoller – was wünschen Sie sich von Ihrer Stimme?

In dem Buch „Die LEAN BACK Perspektive: Leadership heute – 42 inspirierende Wege erfolgreicher Frauen“, das von den Herausgeberinnen Stefanie Palomino, Christine Kirbach und Bianca Praetorius auf der Frankfurter Buchmesse 2016 erstmals vorgestellt wurde, habe ich einen Gastbeitrag geschrieben. Darin beleuchte ich Erfolgsfaktoren für das Leben zwischen Lean in und Lean back. Dazu gehört meine Faszination für die Stimme. Andere Menschen bei der Entdeckung und Entwicklung ihrer Stimme zu begleiten, ist für mich eines der spannendsten Abenteuer überhaupt!