Wenn einer eine Rede hält, kann schon mal was schiefgehen. Ist Ihnen das auch schon passiert? Mal liegt es an der Technik, mal an den äußeren Umständen, mal versagt die Stimme. Hier habe ich 7 Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen Sie bei einer Vortragspanne auf der sicheren Seite sind:

Viele sind aufgeregt vor einem Vortrag: Werde ich das Publikum begeistern können? Werde ich einen guten Eindruck hinterlassen? Werde ich in guter Erinnerung bleiben?

Und doch geht manchmal – trotz sorgfältigster Vorbereitung – etwas schief. Hier meine persönlichen Top 10 der klassischen Vortragspannen:

  1. Das Mikro gibt den Geist auf oder hat einen Wackelkontakt: Wir können nicht gehört werden.
  2. Das Licht geht nicht: Wir können nicht gesehen werden.
  3. Der Beamer fällt aus: Wir können unsere Bilder nicht zeigen.
  4. Das Notebook ist nicht kompatibel mit dem Beamer: Wir können unser Vortragskonzept nicht umsetzen.
  5. Die Stimme ist weg: Wir können die gewünschte Wirkung eines Vortrags nicht erzeugen.
  6. Blackout: Sie vergessen, was Sie sagen wollen: Wir wirken nicht so kompetent, wie wir es uns wünschen.
  7. Im Publikum fällt jemand in Ohnmacht: Das Publikum kann Ihnen keine Aufmerksamkeit schenken und Sie müssen eine schwierige Situation meistern.
  8. Ihr Absatz bricht ab, Sie entdecken einen Fleck auf der Krawatte oder Sie haben eine Laufmasche im Strumpf: Sie fühlen sich nicht wohl in Ihrer Haut.
  9. Das Publikum hat andere Inhalte erwartet: Sie müssen flexibel auf neue Themenwünsche eingehen und improvisieren.
  10. Sie haben deutlich weniger oder deutlich mehr Zeit für den Vortrag: Sie müssen Ihre Botschaft und Ihre Geschichten an andere Rahmenbedingungen anpassen.

Sicher haben Sie das eine oder andere schon erlebt, mal als Vortragender, mal als Zuhörender. Pannen gehören dazu und manchmal entsteht daraus auch etwas, das spontan besser sein kann. Es kommt eben darauf an, was man aus einer vermeintlichen Katastrophe macht.

Stimme weg – ein Alptraum!

Schauen wir uns ein Beispiel an, das ich selbst erlebt habe: Ausgerechnet während meines Vortrages „Ihre Stimme bestimmt!“ vor vielen Hunderten Zuhörern auf der Women Power 2016 zur Hannover Messe ist mir das passiert: Erst wurde meine Stimme plötzlich rauh, dann wackelig… Peinlicher geht´s kaum. Ein Schluck Wasser machte die Sache nur noch schlimmer, denn ich verschluckte mich und ein nicht auskurierter Reizhusten brach sich ungeniert seine Bahn. Angekündigt als die Stimmexpertin – und dann ohne Stimme!

Es gab nur zwei Möglichkeiten: Abbrechen – was keine echte Option war – oder irgendwie weitermachen. Ich kommentierte also eher röchelnd, welche Übungen ich meinen Kunden für so einen Fall empfehle und hatte die Gelegenheit, in Echtzeit zu überprüfen, ob das klappt. Netterweise summte und brummte das ganze Auditorium geduldig und wohlwollend mit mir, und dann kam auch meine Stimme nach einer gefühlten Ewigkeit wieder zurück.

Einige Teilnehmer vermuteten hinterher, ich hätte das Ganze doch sicher als Demonstration eingebaut. Ich kann nur versichern, dann wäre das kürzer und komischer ausgefallen! Die Nummer brauche ich jedenfalls so schnell nicht noch einmal!

Dieses Erlebnis zeigte mir auf eindringliche Weise, wie wichtig und wertvoll es ist, bei sich zu bleiben, nicht außer sich geraten. Sich selbst zu vertrauen. Seinen Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit Raum zu geben – und auch dem Mut zum Scheitern!

Vorbeugung bei einer Vortragspanne: Der Plan B

Die gute Vorbereitung ist wichtig. Denn wenn Sie sich schon vor Ihrem Auftritt damit beschäftigen, was schiefgehen könnte, verfügen Sie über mehr Sicherheit und ein bisschen Routine im K-Fall oder Sie können im Idealfall dafür sorgen, dass es gar nicht so weit kommt.

Schauen wir uns die Pannenpotentiale von vorhin noch einmal genauer an:

  1. Technikpannen: Testen Sie das Equipment vor dem Vortrag, spendieren Sie dem Techniker vor Ort ein Getränk, nehmen Sie – wo es möglich ist – eine Zweitausrüstung mit – vom Presenter über die Brille bis hin zum USB-Stick mit Ihrer Präsentation, der Krawatte und anderem Zubehör. Testen Sie Akustik und Licht im Raum. Planen Sie genug Zeit dafür ein und kommen Sie rechtzeitig an.
  2. Beherrschen Sie Ihren Vortrag so gut, dass Sie ihn jederzeit ohne technische Hilfsmittel halten können. Erzählen Sie Geschichten, bleiben Sie eng an Ihrem roten Faden.
  3. Wenn Sie Angst haben, den roten Faden zu verlieren, stecken Sie einen Spickzettel in Ihre Jackentasche. Der gibt Ihnen Sicherheit.
  4. Überspielen Sie Wartezeiten mit einer netten Geschichte, einem Zitat oder lesen Sie eine Anekdote aus Ihrem Buch vor. Bereiten Sie einfach etwas vor für Ihren unterhaltsamen, ganz persönlichen Plan B. Bringen Sie die Menschen zum Lachen, nehmen Sie die Situation mit Humor.
  5. Üben Sie, üben Sie, üben Sie: Wenn Sie laut und deutlich sprechen können, kommen Sie – je nach Location – auch ohne Mikro aus. Stimmtraining ist hierfür die beste Vorbereitung.
  6. Tun Sie etwas gegen Ihr Lampenfieber.
  7. Wenn schon anders, dann besser, sagt die wunderbare Monika Scheddin immer. Also: Wie können Sie aus einer ungünstigen Situation etwas Neues, Besseres machen? Ein interaktives Format wählen? Einen Raumwechsel vornehmen? Sprechen Sie mit Ihrem Publikum und finden Sie gemeinsam die beste Lösung heraus.

Manchmal hält das Leben Überraschungen für uns bereit und manchmal stehen wir auf einer Bühne, wenn das passiert. Bleiben Sie souverän, bereiten Sie sich gut vor und behalten Sie Ihren Humor! Dann kann eigentlich gar nicht viel schiefgehen!

Wie bereiten Sie sich auf Ihre Vorträge vor?